Immer wieder zeigt sich, dass gerade das Thema Demenz und Alzheimer einen großen Zuspruch bei unseren BetreuerInnen bekommt. Dies beruht darauf, dass sehr viele unserer Kunden von dementiellen Erkrankungen betroffen sind. Die Betreuung von demenzerkrankten Personen erfordert dabei nicht nur sehr viel Geduld und Empathie. Wichtig ist dabei auch das entsprechende Wissen wie man in einzelnen Situationen mit der erkrankten Person am besten umgeht. Seminare dieser Art können daher viel dazu beitragen, den Menschen mit Demenz und sein Verhalten zu verstehen.
Das Älterwerden
Das Altern ist ein durch Hormone gesteuerter Prozess, begleitet von natürlichen Abnützungserscheinungen. Dieser Prozess ist mit sozialen, körperlichen und geistigen Veränderungen verbunden. Wir sollten uns daher bewusst machen woraus wir Lebensfreude und Energien ziehen. WIR können durch UNSER Tun noch einiges bewirken (Selbstwirksamkeit). Viele ältere Menschen können das nicht mehr selbst bestimmen und fühlen sich daher abhängig und in der Gesellschaft „ausgeliefert“.
Demenz
Demenz wird als Überbegriff für verschiedene Krankheitsbilder verwendet, bei denen es zu Einschränkungen unserer Gehirnleistungen kommt. Es wird daher versucht durch bewährte Kommunikationstechniken zu vermitteln. Wie zum Beispiel durch Verifizierung, einer Verzögerung des Krankheitsverlaufes durch Anwendung nicht-medikamentöser Interventionen (Erfolgserlebnisse für BetreuerInnen). Erfolgsversprechend ist es auch durch Interventionen, die sinnstiftend sind, die Lebensfreude und Erfolgserlebnisse (für Betroffene) – zumindest kurzfristig – wieder herstellen zu können.
Auch jede Kommunikation wird als „Soziales Handeln“ verstanden. Denn unser Handeln drückt immer auch eine Botschaft aus. Man kommuniziert somit mit allen verbalen und nonverbalen Zeichen. Es können dies Objekte wie beispielsweise Kleidung oder Fahrzeuge sein, aber auch Gestiken und selbst Gerüche dienen der Kommunikation. Es kommt meist viel weniger auf die Inhalte der Sprache an, als auf die Art und Weise, WIE man sich mittteilt.
Wenn unser Gehirn daher bestimmte Details über uns einfach vergisst oder schönfärbt, dann haben wir eben keinen Zugriff auf die volle Wahrheit. Deshalb halten wir daran fest, dass unser Selbstbild verlässlicher ist, als das Fremdbild – eine Schutzfunktion – wir verteidigen uns somit mit allen Mittel.
Wir sollten uns also bewusst sein, dass wir alle gelegentlich falsche Wahrnehmungen und Erinnerungen haben. Dies hat dann natürlich nicht mit Demenz zu tun. Viele von uns lassen sich aber auch nicht von objektive Fakten beirren, sondern halten an Ihrer subjektiven Gewissheit fest.
„Zweifel ist kein angenehmer Zustand, Gewissheit aber ein absurder.“
Trotzdem sucht unser Gehirn lieber die Gewissheit, auch wenn es völlig falsch ist. Wir brauchen daher mehr Verständnis dafür, was unser Gehirn für WAHR hält und was für falsch.
Krankheitsverlauf
Das Gefühl demenz erkrankter Menschen wird daher mit dem Krankheitsverlauf zunehmend wichtiger. Angst, Scham, Schuldgefühle, Trauer, Geborgenheit und Aggression gehören dazu – nach dem Motto „Das Herz wird nicht dement“.
Es ist daher unglaublich wichtig Bedürfnisse zu kennen und sich damit auseinanderzusetzen. Sie sind der Schlüssel zu einem guten Umgang mit Menschen mit Demenz. Wenn es uns gelingt, die Bedürfnisse hinter den verschiedenen Verhaltensweisen zu erkennen, können wir darauf eingehen. Frustration können wir daher oft durch unser Verhalten vermindern.
Unterstützende Tätigkeiten bei Demenz
Zu den Grundbedürfnissen von Menschen mit Demenz gehören Liebe, das Geben und Nehmen, Bindung, Trost, Identität, Beschäftigung und Einbeziehung.
Eine Hilfestellung bei der Arbeit mit dement erkrankten Menschen, kann hier unter anderem auch die „Biographie Arbeit“ sein. Das Ziel dieser Arbeit ist den Selbstwert zu stärken beziehungsweise ihn zu erhalten und zum Wohlfühlen beizutragen. Die Biographie umfasst unsere gesamte Lebensgeschichte, daher sprechen ältere, verwirrte Menschen meist gerne von der Vergangenheit, weil sie sich an alte Zeiten besser erinnern, damals noch mehr Macht und Einfluss im Leben hatten, Leistungen erbrachten, auf die sie nach wie vor stolz sind.
Ein weiteres Ziel ist einfach Spaß zu haben und Freude zu erleben. Hier trainiert man anhand von Spielen wie „Mensch ärgere dich nicht“, Scrabble und Memory. Es hilft Kreativzeiten einzubauen, in welchen man gemeinsam bastelt, malt, Gartenarbeit erledigt und Geschichten erzählt.
Wir bauen in unseren Seminaren zum Thema Demenz, welche auch in der Muttersprache unserer BetreuerInnen vorgenommen werden, genau diese Ansätze und Hilfestellungen ein und arbeiten auch mit aktiven Übungen. Dies soll unsere BetreuerInnen dabei unterstützen, die oben genannten Bedürfnisse unserer Kunden zu erkennen um die richtigen Hilfestellungen und Ansätze während der Betreuung einsetzen zu können.
In unserer Zentrale in Schwechat finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für unsere Betreuerinnen und Betreuer statt. Dieses Angebot des firmeneigenen cura domo Bildungsinstituts soll unseren BetreuerInnen den bestmöglichen Umgang mit Patienten erklären.
Dieser Fortbildungskurs fand in ungarischer Sprache statt um eine bestmögliche Wissensvermittlung zu gewährleisten.